Saison Abschlussausfahrt 2019

Bereits viele Wochen im Voraus stieg die Vorfreude auf die 100km mit rund 25 Radsport-Enthusiasten. Das Wetter spielte mit und zeigte sich von seiner besten Seite – ein Traumtagerl so zusagen.

 

Bei der Feuerwehr in Leitha begrüßte der über beide Ohren mit Swift Trainingseinheiten vorbereitete Obmann Bernd alle Teilnehmer. Das Fest war angerichtet.Jedoch konnten leider nicht alle Mitglieder des Vereins daran teilnehmen. Rainer ließ sich entschuldigen, befindet er sich doch gerade auf "Höhenstrainingslager" in Kolumbien. Den Sprung über den großen Teich schaffte er somit nicht mehr rechtzeitig und entschied sich zu einem Verbleib im Land des „Tour de France“ Siegers 2019 Egan Bernal – 2020 kommt bald, nach der Saison ist ja bekanntlich vor der Saison.

 

In Zweierreihe aufgefädelt ging es raus aus Leithaprodersdorf über Seibersdorf zur ersten und einzigen echten Bergwertung des Tages. Zuerst rollte das Feld noch gemächlich in den Anstieg hinein bis Mani dann doch ein wenig die Frequenz erhöhte – Tritt als auch Puls, das Laktat war das erste Mal an diesem Tag zu spüren. In kleineren Gruppen ging es den Anstieg hinauf nach dem Motto "Jeder sein Tempo". Oben wurde wie immer zusammengewartet um anschließend in rasanter Abfahrt mit jenseits der 70km/h dem Neusiedler See entgegen zu rollen.

 

Wunderschön der weitere Streckenverlauf über Schützen, dann entlang der Weinreben durch Rust bis Mörbisch - immer wieder ein Genuss in diese Region zu kommen. Einfach super zum Radeln. Der ersten kurzen Pause in die Quere kam noch der knackige 13% Anstieg aus Mörbisch raus - quasi die österreichische Variante der belgischen Mur de Huy nur ohne Kopfsteinpflaster - verursachte bei

dem ein oder anderen dann doch 180 Schläge pro Minute und die zweite Laktatspitze des Tages. Jedoch routiniert wie alle sind, meisterte jeder Einzelne diese Aufgabe souverän und verdiente sich eine kurze Pause. Die Wasserflaschen wurden gefüllt, ein Sattel fixiert und der eine oder andere Müsliriegel verdrückt. Zeit zu Plaudern gab es auch abseits der Pause zur Genüge. Das "Socializing" stand während der gesamten Tour immer im Vordergrund.

 

Die eine oder andere Attacke am nächstbesten Hügel oder einer welligen Abfahrt durfte aber trotzdem nicht fehlen. Die Navigation war interessant. Bis auf eine Ehrenrunde in Klingenbach funktionierte diese aber sehr gut – unkompliziert wurde einfach durchs „Wohnzimmer“ eines Hinterhofs geradelt nachdem die Gruppe in einer vermeintlichen Sackgasse endete. Einige Wähler der Nationalratswahl amüsierte sich köstlich und feuerte uns an. Die Lacher hatten die beiden „Navigatoren“ Bernd und Bernhard auf ihrer Seite. Entlang der ungarisch-österreichischen Grenze ging im Zick-Zack über Güterwege vorbei an Windrädern weiter. Eigentlich eine echte Frühjahrs-Klassiker Strecke und das mitten im Herbst. Wie gesagt ein Traumtagerl.

 

Die pure Romantik des Radfahrens legte am Schluss dann doch mal eine Pause ein. Die Ortstafel in Leithaprodersdorf rückte immer näher. Der Kaiser wollte gekrönt werden. Schon kurz vor Hornstein machte sich dezente Unruhe im Feld bemerkbar. Der ein oder andere forcierte schon mal das Tempo, wurde aber wieder zurückgepfiffen. Bei der Ausfahrt aus Hornstein war dann aber endgültig Schluss mit lustig und es kam die unausgesprochene Startfreigabe für die Tempobolzer der Gruppe. Mit Geschwindigkeiten von teils über 60km/h gings der Ortstafel immer näher. Eine kleine Gruppe bestehend aus Roman, Thomas, Cristian alias ketterechts, Bernd, Christian und Bernhard setzte sich am Steinbruch entscheidend ab und drückte nochmals ordentlich aufs Tempo.

 

Der schlussendlich schlaueste und an diesem Tag stärkste Sprinter Bernd setzte sich nach einem unwiderstehlichen Antritt aus dem Windschatten heraus die Krone auf und gewann souverän. Ortstafelkaiser 2019.

 

Der krönende und absolut verdiente Abschluss wurde ausgiebig bei einem gemütlichen

Beisammensitzen beim Heurigen Liszt bei Speis und Trank zelebriert.